Marketing: das Inklusions-Paradox
Bei der Entwicklung von Inklusionshotels stehen wir immer wieder vor der Frage: Wie hatten wir es mit dem Marketing? Stellen wir Inklusion in den Vordergrund? Erwarten wir, dass wir mehr Gäste haben, weil wir Menschen mit Behinderung beschäftigen? Diese Frage hat uns von Beginn an bei den Embrace Hotels beschäftigt.
Der Ideelle Ansatz:
In der Theorie ist Inklusion erreicht, wenn Menschen mit Behinderung selbstverständlicher und individueller Teil der Gesellschaft sind, einen Arbeitsplatz auf dem „ersten“ Arbeitsmarkt haben und ihr Leben selbstbestimmt gestalten können (In Deutschland bezieht sich Inklusion auf Menschen mit Behinderung. International ist der Begriff Inclusion - mit c - viel weiter gefasst). In der Idealvorstellung eines Inklusionsbetriebes bedarf es also keiner Erwähnung, dass dort Menschen mit Behinderung arbeiten. Im Gegenteil: es würde die Idee konterkarieren.
Auf Deutsch: wenn wir sagen, dass es Inklusion ist, ist es keine mehr.
In der Praxis:
wollen wir Inklusion fördern. Dazu müssen wir den Menschen erzählen, was wir machen. Wir wollen als Betreiber mit meinem Beispiel vorangehen und andere inspirieren. Das können wir nur, wenn wir aktiv präsentieren, wie es geht und dass es geht, damit sie es sehen und nachmachen können. Heimlichkeit ist ehrenvoll, hilft aber nicht.
Fazit:
Wenn wir allen verkünden, dass wir ein Inklusionshotel sind, ist es keine Inklusion mehr. Und wenn wir nichts sagen, merken die Menschen nichts davon.
Was meint Ihr, wie sollen wir vorgehen?